Warum das Kundenerlebnis über den Erfolg entscheidet

In einer Welt, in der Produkte und Dienstleistungen zunehmend vergleichbar sind, entscheidet immer häufiger nicht das Angebot selbst über den Erfolg – sondern das Kundenerlebnis rund um den Kauf. Unternehmen, die es schaffen, ihren Kundinnen und Kunden eine positive, konsistente und persönliche Erfahrung zu bieten, verschaffen sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Der Begriff Customer Experience (CX) umfasst weit mehr als den eigentlichen Kauf Akt. Er beschreibt alle direkten und indirekten Berührungspunkte, die Kundinnen und Kunden mit einem Unternehmen erleben – vom ersten Kontakt bis hin zur langfristigen Kundenbeziehung.
Gerade in einer digitalisierten und vernetzten Welt, in der sich Konsumenten jederzeit informieren und vergleichen können, wird die Gestaltung dieser Erlebnisse zu einem zentralen Erfolgsfaktor.
Wie personalisierte Kundenerlebnisse die Kaufentscheidung beeinflussen
Von der Zielgruppe zur individuellen Kundenansprache
Die Zeiten der Massenkommunikation sind vorbei. Kundinnen und Kunden erwarten heute eine auf sie zugeschnittene Ansprache – unabhängig davon, ob sie online oder offline mit einem Unternehmen in Kontakt treten. Studien zeigen, dass personalisierte Kommunikation nicht nur die Zufriedenheit, sondern auch die Kaufbereitschaft und die Markentreue erhöht.
Wer sich im Dschungel der Angebote von der Konkurrenz abheben will, muss die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden frühzeitig erkennen und relevante Erlebnisse schaffen. Das beginnt bei der ersten Information über Produkte, reicht über personalisierte Empfehlungen und gezielte Beratung bis hin zum After-Sales-Service. Unternehmen, die ihre Kundschaft verstehen, können nicht nur schnelles Vertrauen aufbauen, sondern auch Kaufentscheidungen positiv beeinflussen.
Daten als Grundlage für Personalisierung
Eine gezielte Personalisierung gelingt nur, wenn Unternehmen die relevanten Informationen ihrer Kundinnen und Kunden kennen und richtig nutzen. Dabei spielen Daten aus Online-Verhalten, Kundenfeedback oder CRM-Systemen eine entscheidende Rolle.
Die Herausforderung besteht darin, Daten nicht nur zu sammeln, sondern so zu interpretieren, dass daraus personalisierte Erlebnisse entstehen – ohne die Privatsphäre der Kundschaft zu verletzen.
Omnichannel-Marketing – nahtlose Kundenerlebnisse über alle Kanäle hinweg
Online und Offline clever verzahnt
Kundinnen und Kunden bewegen sich heute selbstverständlich zwischen verschiedenen Kanälen: Website, Social Media, stationärer Handel, Telefon, E-Mail oder Live-Chat. Erfolgreiches Customer Experience Management bedeutet, dass die Kundschaft überall ein konsistentes und positives Erlebnis macht – egal ob im Laden, auf der Website oder über eine App.
Die Verbindung von Online- und Offline-Kontakten wird auch als Omnichannel-Ansatz bezeichnet. Ein gut umgesetzter Omnichannel-Ansatz sorgt dafür, dass Kundinnen und Kunden ohne Bruch zwischen den Kanälen wechseln können. Beispielsweise können Informationen aus einer Online-Beratung im Laden weitergeführt oder frühere Käufe im Kundenkonto berücksichtigt werden.
Konsistenz als Erfolgsfaktor
Gerade weil die Wege der Kundinnen und Kunden so vielfältig sind, ist es umso wichtiger, dass Botschaften, Servicequalität und Markenerlebnis überall stimmig bleiben. In der Praxis bedeutet das: Die Qualität der Beratung im Verkaufsgespräch muss genauso überzeugen wie die Nutzerfreundlichkeit der Website oder die Antwortgeschwindigkeit im Chat.
Kundenerlebnis: Messung und Optimierung
Customer Journey verstehen
Die Customer Journey beschreibt die gesamte Reise der Kundschaft – von der ersten Wahrnehmung eines Angebots bis hin zur Nachbetreuung nach dem Kauf. Dabei durchlaufen Konsumenten verschiedene Phasen wie Aufmerksamkeit, Informationssuche, Kauf, Nutzung und Kundenbindung.
Ein erfolgreiches Customer-Experience-Management setzt voraus, diese Reise möglichst präzise zu analysieren:
- Wo gibt es Hürden oder negative Erlebnisse?
- Wo entstehen besondere Momente, die Kundinnen und Kunden begeistern?
- Welche Berührungspunkte sind für die Kaufentscheidung besonders wichtig?
Methoden zur Messung der Customer Experience
Zur Beurteilung der Kundenerfahrung können verschiedene Instrumente eingesetzt werden:
- Net Promoter Score (NPS): Misst, ob und wie stark die Kundschaft ein Unternehmen weiterempfehlen würde.
- Customer Satisfaction Score (CSAT): Erfasst die direkte Zufriedenheit nach einer Interaktion.
- Customer Effort Score (CES): Zeigt auf, wie einfach oder schwierig es für die Kundschaft war, ein Ziel zu erreichen.
Diese Kennzahlen liefern wertvolle Hinweise, wie die Customer Journey verbessert werden kann.
Optimierung als kontinuierlicher Prozess
Die Verbesserung der Customer Experience ist kein einmaliges Projekt, sondern ein laufender Prozess. Unternehmen müssen regelmässig Kundendaten analysieren, Feedback ernst nehmen und die Customer Journey anpassen. Wer gezielt in die Optimierung investiert, erhöht die Kundenzufriedenheit, verbessert die Kundenbindung und steigert langfristig den Unternehmenserfolg.
Fazit – Kundenerlebnis als echter Wettbewerbsvorteil
In einem Markt, der von Preiskampf und Austauschbarkeit geprägt ist, entscheidet oft das Erlebnis und nicht das Produkt über den Erfolg. Kundinnen und Kunden erwarten heute nicht nur gute Produkte, sondern auch eine einfache, angenehme und personalisierte Erfahrung.
Ob im Bereich Verkauf, Marketing oder Service – wer das Kundenerlebnis aktiv gestaltet, schafft Vertrauen, hebt sich von der Konkurrenz ab und sorgt für langfristige Kundenbindung. Customer Experience ist damit weit mehr als ein Trend – sie ist ein strategischer Erfolgsfaktor für Unternehmen aller Grössen und Branchen.
Remo Nyffenegger
Inhaber Aletheia Marketing und Co-Founder
«die Marketingexperten»
Referent im Lehrgang Technische Kaufleute an der BFB

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